Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist uns der Begriff der Lieferketten-Engpässe wohl vertraut. Das Problem selbst ist natürlich nicht neu: die eingeschränkte Verfügbarkeit von Waren war für Generationen vor uns völlig normal. Wenn der Welthandel jedoch an der Logistik globaler Konzerne hängt, hat eine Pandemie oder ein Krieg handfeste Folgen für die stark vernetzten Volkswirtschaften der Industrieländer. Fehlendes Toilettenpapier ist dabei sicherlich die kleinste Sorge. Wenn aber die Energieversorgung aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine stockt oder Rohstoffe und Bestandteile von Medikamenten nicht lieferbar sind, ist es längst ernst. Und das ist nur die Perspektive der Industrieländer.
Mit dem Krieg in der Ukraine kommt ein weiteres schwerwiegendes Problem hinzu: Das Ausbleiben von Getreidelieferungen wird für Millionen Menschen vor allem in ärmeren Ländern existenzielle Folgen haben.
Bedeutet dies nun das Ende der Globalisierung? Gibt es ein Umdenken bei der internationalen Arbeitsteilung und welche Folgen hat dies wiederum für die sogenannten „Billiglohnländer“? Werden Firmen in Zukunft mehr auf regionale Produkte und lokale Lieferketten setzen?