Dass Deutsche nicht nur deutsche Autos kaufen, war den hiesigen Herstellern schon 1928 ein Dorn im Auge. Der Reichsverband der Automobilindustrie und Fabrikanten wie Opel starteten eine nationalistische Kampagne für den Kauf der eigenen Produkte. Sie wird in diesem Gedicht mit dem Titel „Ideal und Wirklichkeit“ von dem zeitgenössischen Satiriker Erich Mühsam aufs Korn genommen. Der USKonzern General Motors umging die hohen Einfuhrzölle für Automobile mit einem Montagewerk in Berlin. So nutzte man geschickt die niedrigeren Zölle auf die Einfuhr von Bauteilen. Doch das hatte 1928 ein Ende: Neue Zollbestimmungen schotteten den deutschen Automobilmarkt weiter ab. Die Antwort der Amerikaner auf die neuerlichen Handelsbeschränkungen? Gleich eine ganze Automobilfabrik einkaufen! Zollgrenzen aufzurichten half auch hier nicht, den weltweiten Handel zu stoppen. Erich Mühsam, Ideal und Wirklichkeit, 1929, gesprochen von Holger Kraft, 2014