Unter dem Begriff Autarkiepolitik versteht man das Bestreben eines Staates, möglichst eigenständig zu wirtschaften und unabhängig von Einfuhren anderer Staaten zu werden. Autarkie ist das Gegenteil einer vernetzten Weltwirtschaft.
Ein historisches Beispiel für diese Wirtschaftsform ist die Autarkiepolitik des nationalsozialistischen Regimes von 1933 bis 1945. Das „Dritte Reich“ förderte den Abbau heimischer Rohstoffe. Es versuchte Importprodukte durch im Inland verfügbare Waren zu ersetzen. So gab es statt Kaffee einen aus Getreide hergestellten „Surrogat-Extrakt“. Wolle und Baumwolle wurden durch Kunstseide und Zellwolle ersetzt, Butter durch Margarine. Schuster nutzten ein Lederimitat.
Der „deutschen“ Kohle kam in der NS-Autarkiepolitik herausragende Bedeutung zu. Aus ihr ließen sich Treibstoffe, synthetischer Kautschuk und Kunststoffe herstellen: kriegswichtige Produkte für eine verbrecherische Politik.
Kohlenklau-Quartettspiel
Im Zweiten Weltkrieg startete das NS-Regime eine groß angelegte Energiesparkampagne. Es galt, Kohle einzusparen, um den knappen Rohstoff statt in Privathaushalten in der Kriegsproduktion einzusetzen. Dabei stand eine populäre Comicfigur im Mittelpunkt: der „Kohlenklau“. Der finstere Geselle fand sich als Illustration in Werbeanzeigen, Filmen, auf Schildern oder als Spielfigur wieder. Es gab auch ein Kohlenklau-Quartett, das weite Verbreitung fand und nicht nur bei Kindern beliebt war.
Die 32 Spielkarten des Quartetts stellen auf leicht verständliche Art vor, für welche kriegswirtschaftlichen Zwecke Kohle & Energie zum Einsatz kamen. Ziel war, dem Kohlenklau und der Verschwendung von Rohstoffen ein Schnippchen zu schlagen.